Krieg und Energiewende – Herausforderungen für den Finanzmarkt (13.04.)

Die Finanzwirtschaft steht vor großen Herausforderungen. Zum einen soll sie dabei helfen, die enormen Summen zu akquirieren und zu investieren, die für die Energiewende vonnöten sind. Zum anderen ist für die Finanzwelt am 24. Februar mit dem russischen Überfall auf die Ukraine eine weitere große Aufgabe dazugekommen: die Organisation der Sanktionen gegen Russland..eine Veranstaltung der Hessischen Kolleg*innen.

Lesedauer: 3 Minuten
Titelbild der Veranstaltung zu Krieg und Energiewende

Hier können Sie das Livestream sehen.

Die Finanzwirtschaft steht vor großen Herausforderungen. Zum einen soll sie dabei helfen, die enormen Summen zu akquirieren und zu investieren, die für die Energiewende vonnöten sind. Längst ist klar, dass öffentliche Gelder hierfür nicht ausreichen, dass auch privates Kapital in beträchtlichem Umfang mobilisiert werden muss. Das funktioniert naturgemäß nur dann, wenn die Rahmenbedingungen stimmen, wenn also die Kapitalrenditen attraktiv genug sind. In allgemeinen Niedrigzinszeiten, wir wir sie derzeit seit langem kennen, hat das bislang gut funktioniert. Steigende Zinsen und Inflationsraten können jedoch zu einem Abfluss von Kapital in attraktivere Geldanlagemöglichkeiten führen, die die Energiewende und damit den Kampf gegen den Klimawandel verzögern könnten. Auch die europäische Taxonomie, derzufolge Atomkraft und Erdgas nachhaltige, grüne Energieträger seien, wäre dazu geeignet, Kapital in Sektoren zu lenken, die keinen Beitrag zum Kampf gegen den Klimawandel leisten, stattdessen bestehende ungelöste Probleme verschärfen (z. B. den Umgang mit dem Atommüll).

Zum anderen ist für die Finanzwelt am 24. Februar mit dem russischen Überfall auf die Ukraine eine weitere große Aufgabe dazugekommen: die Organisation der Sanktionen gegen Russland. Hier spielt nicht nur die Abschottung des Aggressors von Kapitalmärkten eine entscheidende Rolle, sondern auch im Sinne der Versorgungssicherheit im Energiebereich die Beschaffung ausreichenden Kapitals, um kurz-, mittel- und langfristig die notwendigen Schritte zum Aufbau einer unabhängigen Energieversorgungsarchitektur in die Wege leiten und umsetzen zu können. Der Ausbau erneuerbarer Energien spielt hier sicher die zentrale Rolle, aber andere Zwischenschritte (beispielsweise LNG-Terminals) gehören vorübergehend auch dazu. In dieser Veranstaltung sollen die Möglichkeiten und Instrumente genauso vorgestellt werden, wie die Grenzen, vor denen die Finanzwirtschaft im Rahmen dieser großen Aufgaben steht. Auch zur Erreichung der beschriebenen möglicherweise notwendige Änderungen der Rahmenbedingungen, unter denen in diesem Sektor bislang gearbeitet wird, sollen diskutiert werden.

Mit:

  • Kristina Jeromin, Geschäftsführerin des Green and Sustainable Finance Cluster Germany, Frankfurt/Main
  • Christian Kopf, Leiter Portfoliomanagement Renten, Union Investment, Frankfurt/Main
  • Moderation: Wolfgang Strengmann-Kuhn, MdB, Bündnis 90/Die Grünen, Obmann der Bundestagsfraktion im Ausschuss für Arbeits und Soziales, Frankfurt/Main

Krieg und Energiewende – Herausforderungen für den Finanzmarkt - Heinrich-Böll-Stiftung Hessen

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