In den letzten zwanzig Jahren konnten viele persönliche Rechte und öffentliche Sichtbarkeit für LGBTIQ-Personen erstritten werden. Doch weltweit erfahren LGBTIQ-Menschen schwere Verletzungen ihrer Menschenrechte; sie werden diskriminiert, verfolgt und zu Opfern von Ausgrenzung und Gewalt. Ein Livestream vom 17. Mai 2022.
In den letzten zwanzig Jahren konnten viele persönliche Rechte und öffentliche Sichtbarkeit für LGBTIQ-Personen erstritten werden. Doch weltweit erfahren LGBTIQ-Menschen schwere Verletzungen ihrer Menschenrechte; sie werden diskriminiert, verfolgt und zu Opfern von Ausgrenzung und Gewalt. Weniger als 25% der Staaten weltweit schützen und erkennen LGBT-Menschen an, darunter die Europäische Union als Teil der Grundrechte-Charta. Aber auch hier stehen LGBTIQ-Menschen, insbesondere transsexuelle Menschen, unter Druck.
Die diesjährige Euro-Pride findet in Belgrad auf dem Westbalkan statt; einer Region, in der laut einer Studie der Equal Rights Association (ERA) von 2017 bereits jede dritte LGBTQ-Person Gewalt aufgrund ihrer sexuellen Identität erlebt hat. In Bosnien und Herzegowina etwa erleiden sexuelle Minderheiten alltägliche Diskriminierung, obwohl ein im Kern fortschrittliches Antidiskriminierungsgesetz 2016 in der Verfassung verankert wurde. Doch diese Maßnahmen bestehen vor allem auf dem Papier, sodass Einschüchterungen und Bedrohungen weiterhin an der Tagesordnung sind. Um diesen Missstand zu verdeutlichen, wurde 2019 die erste Pride Parade in dem Land veranstaltet.
Trotz der schwierigen Verhältnisse weltweit ist der Internationale Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie (IDAHOBIT) ein Grund zum Feiern. Anlässlich des IDAHOBIT möchten wir mit Jana Prosinger (Referentin für Internationale Geschlechterpolitik und LSBTIQ-Menschenrechte) und Naida Kucukalic (Programmkoordinatorin, Global Unit for Feminism and Gender Democracy) über LGBTIQ-Rechte weltweit und auf dem Westbalkan, Solidarität und den Kampf für Gleichstellung sprechen.
Hier kann man die Veranstaltung nachschauen:
Jana Prosinger ist Referentin für Internationale Geschlechterpolitik und LSBTIQ-Menschenrechte. Sie leitet die Globale Einheit für Feminismus und Geschlechterdemokratie der Heinrich-Böll-Stiftung in Sarajevo, Bosnien und Herzegowina.
Naida Kucukalic ist Programmkoordinatorin, Globale Einheit für Feminismus und Geschlechterdemokratie der Heinrich-Böll-Stiftung. Davor war sie u.a. als Programmkoordinatorin des Sarajevo Open Center tätig.
Eine Kooperation zwischen der Petra-Kelly-Stiftung und der Heinrich-Böll-Stiftung in Sachsen-Anhalt