Online-Diskussionsreihe
- Mittwoch, 03. Dezember 2025 17.00 – 18.00 Uhr In meinem Kalender speichern
Online-Diskussionsreihe
Nachgefragt - im Gespräch mit unseren Auslandsbüros
Die erschöpfte Republik - Türkei zwischen Friedensprozess und Systemkrise
Die Türkei erlebt einen Moment voller Widersprüche: Die überraschende, friedliche Selbstauflösung der PKK nach mehr als vier Jahrzehnten Konflikt öffnet theoretisch ein historisches Fenster für Entspannung. Gleichzeitig aber beschleunigt die Regierung ihren autoritären Kurs. Die grotesk überzogene Anklage gegen Istanbuls Bürgermeister Ekrem İmamoğlu – Symbolfigur der demokratischen Opposition – zeigt, wie systematisch politische Rivalen durch Justiz, Bürokratie und mediale Kampagnen aus dem Weg geräumt werden.
Hinzu kommen eine tiefe Wirtschaftskrise, steigende Lebenshaltungskosten und immer neue Korruptionsaffären, die das Vertrauen vieler Menschen in Staat und Institutionen weiter untergraben. Zwischen der Chance auf Frieden und der Realität wachsender Repression entsteht so ein Land, das zugleich erschöpft und politisch hoch aufgeladen ist.
Wie lässt sich die gleichzeitige Auflösung der PKK und die Eskalation gegen die Opposition einordnen? Warum verschärft sich die autoritäre Dynamik gerade jetzt – und was bedeutet das für die urbane, junge Opposition? Welche Spielräume bleiben Europa, um Friedens- und Demokratieprozesse sinnvoll zu unterstützen?
Über diese Fragen sprechen wir mit Dawid Bartelt, Leiter des Istanbuler Büros der Heinrich-Böll-Stiftung.
Die Veranstaltung ist Teil der Reihe ‚Nachgefragt - Gespräche mit unseren Auslandbüros‘ im Heinrich-Böll-Stiftungsverbund. In dem Format treffen wir uns in regelmäßigen Abständen mit den Leitungen (oder Mitarbeitenden) der Auslandbüros der Heinrich-Böll-Stiftung, um mit Ihnen auf aktuelle Entwicklungen im jeweiligen Land zu blicken. Als Expert*innen vor Ort ordnen sie die aktuellen Geschehnisse ein und sprechen mit uns darüber, warum die Ereignisse auch für uns von Bedeutung sind.
Wir wollen fragen, wie es um die Welt steht, in der die Demokratie immer stärker unter Druck gerät und der Autoritarismus Aufwind erfährt, aber auch welche Kräfte Zivilgesellschaften entwickeln können. Dabei wollen wir nicht zuletzt diskutieren, was das für uns und Europa bedeutet.
In 30-60 Minuten bietet das Format einen Einstieg in das Thema und ist der ideale Begleiter für die Mittags- oder Kaffeepause oder in den frühen Feierabend hinein.Das Gespräch wird live auf YouTube gestreamt.
Das Gespräch wird live auf YouTube gestreamt.
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