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Online-Veranstaltung

Mittwoch, 11. Mai 2022 18.00 – 19.30 Uhr In meinem Kalender speichern

Online-Veranstaltung

Impfgegnerschaft, Querdenken, Staatsfeindlichkeit - europäische Perspektiven auf eine komplexe Bewegung

Teil 2: Die Benelux-Staaten

Die Verordnungen zum Schutz vor dem Corona-Virus haben bei nicht unbeachtlichen Teilen der Bevölkerung eine bisher ungeahnte Welle an Ressentiments hervorgerufen, die sich zum Teil auch in gewaltsamen Demonstrationen niederschlägt. Einer großen Mehrheit der Gesellschaft, welche die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie mitträgt und sich impfen lässt, steht eine laustarke Minderheit gegenüber, die diese Maßnahmen offensiv ablehnt. Die Debatte um eine allgemeine Impflicht hat dieser Entwicklung eine neue Dynamik verliehen.

Unterschiedliche Merkmale kennzeichnen die europaweit entstandenen Protestbewegungen in den einzelnen Ländern, und dennoch lassen sich Gemeinsamkeiten feststellen. Rechtsradikale marschieren gemeinsam mit Bürger*innen aus der Mitte der Gesellschaft. Die Kritik an den Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie mischt sich mit einer generellen Ablehnung des Staats und seiner Institutionen. Wissenschaftsskepsis, Esoterik und teils antisemitisch grundierte Verschwörungsmythen prägen alle diese Bewegungen – wenn auch in unterschiedlichem Maße. Diese Gemeinsamkeiten und Unterschiede, ihre nationalen Ursachen und Kontexte sind der Gegenstand dieser Online-Diskussion. Mit Wissenschaftler*innen und Journalist*innen, die sich mit diesem neuen gesellschaftlichen Phänomen beschäftigen, möchten wir ferner einigen Fragen nachgehen: Wie gehen wir als Gesellschaft mit dieser Entwicklung um? Welche Strategien gibt es in den einzelnen Ländern? Werden diese Bewegungen mit der Pandemie verschwinden, oder droht eine dauerhafte Systemopposition, die sich an neuen Themen – etwa Klimapolitik – mobilisieren wird?

Im zweiten Teil dieser Veranstaltungsreihe wollen wir den Fokus auf die Benelux-Staaten richten. Den Mitschnitt der Diskussion über die Entwicklungen in Baden-Württemberg, Österreich und Kroatien finden Sie bald auf unserem YouTube-Kanal. Weitere Veranstaltungen sind geplant.

Mit

  • Inge Jooris, Kommunikationsexpertin, Künstlerin und ehemalige Sprecherin der flämischen Grünen
  • Tobias Müller, Journalist

Moderation: Ulrike Schnellbach, freie Journalistin


Inge Jooris (1977), Mutter eines achtjährigen Sohnes, ist eine kreative, unternehmungslustige Frau, die von Sprache und Kommunikation fasziniert ist. Nach einigen Wanderjahren, darunter ein Freiwilligenjahr in Simbabwe, studierte sie aus Liebe zu Literatur und Sprache Germanistik und Journalismus. Sie begann ihre Karriere in der Administration und landete bald darauf als Sprecherin der flämischen Grünen. Gemeinsam mit einigen Pionierkollegen baute sie die Partei nach der schweren Wahlniederlage im Jahr 2003 von Grund auf neu auf. Nach 10 fruchtbaren und äußerst interessanten Jahren beschloss Inge, sich ihrer anderen Leidenschaft zu widmen: der Literatur und der bildenden Kunst. Gemeinsam mit der Schriftstellerin Saskia De Coster und der Musikerin Inne Eysermans entwickelte sie die "Wortfront" in Erinnerung an den ersten Giftgasangriff auf europäischem Boden. Mehr als 1000 Menschen zogen durch die Straßen von Ypern und skandierten gegen die Schrecken der Gasangriffe und des Krieges. Danach war sie Leiterin der Kommunikationsabteilung eines der größten belgischen Theater, arbeitete ein Jahr lang als Redenschreiberin für die belgische Vizepremierministerin Petra De Sutter und ist heute als Kommunikationscoach und -spezialistin sowie Redenschreiberin tätig und arbeitet wieder mit der Schriftstellerin Saskia De Coster an literarischer Installationen. 

Tobias Müller (1975), aufgewachsen in Bonn, dort erste publizistische Gehversuche mit Polemiken in Schülerzeitungen. Später Sänger und Texter in diversen Bands. 1996 bis 2002 Studium der Politik, Soziologie und Ethnologie in Freiburg, währenddessen Mitarbeit bei Radio Dreyeckland als Moderator und Redakteur mehrerer Sendungen. Weitere Äthererfahrung bei Bush Radio in Cape Town. Parallel dazu ausgedehnte Ausflüge in Prosa , Lyrik und Lohnarbeit, resultierend in der Gedichtsammlung „Atonal“ und dem Kurzgeschichtenband „Streifzüge durch die Arbeitswelt“.

Ab 2000 Verlagerung des journalistischen Schwerpunkts hin zu Printmedien. Bis 2005 als freier Journalist in Freiburg, seit 2006 als Benelux- Korrespondent in Amsterdam. Spezialisiert auf Reportagen und Reiseberichte, weitere Themenschwerpunkte sind unter anderem Migration/ Integration, Nationalismus und Fussball.

Veröffentlicht u.a. in taz, Zeit online, Tagesspiegel, Aachener Zeitung/ Aachener Nachrichten, Badische Zeitung, Rheinpfalz, Der Freitag, Jüdische Allgemeine, Jungle World, Tachles, Wochenzeitung (WOZ), Sonntagszeitung, Furche, WOXX, 11 Freunde und Ballesterer. Zudem als Producer tätig für das ARD- Studio- Brüssel.


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Veranstalter/in
Heinrich Böll Stiftung Baden-Württemberg
Sprache
Deutsch
Teilnahmegebühren
kostenfrei