Vom Eindringen der AfD in Institutionen der Gesellschaft

Mit der Einstufung der gesamten AfD als gesichert rechtsextrem durch das Bundesamt für Verfas­sungsschutz haben wir nochmals die Warnung bekommen, dass diese Partei eine Gefahr für den demokratischen Staat darstellt. Nicht nur durch ihren völkischen Nationalismus, sondern auch indem sie gegen die Demokratie agitiert und ihre Institutionen destabilisiert. Ziel ist ein System­wechsel, um den autoritären Staat zu etablieren.

Prof. Dr. Wilhelm Heitmeyer hat sich wissenschaftlich intensiv mit Rechtsradikalismus beschäftigt. Er hat die Attraktivität des autoritären Gesellschaftsmodells und Staatsverständnisses sowie die kulturelle und emotionale Dimension des Nationalradikalismus der AfD herausgearbeitet: Zentrales Ziel der AfD ist nicht nur rechtsextreme Propadanda und Programm – sie betreibt eine autoritäre Veränderung von parlamentarischen Verfahren, der Justiz, Medien und Kultur oder auch gezielt der Erinnerungspolitik. Ihr strategisches Vorgehen nutzt das Gefühl von Kontrollver­lusten in der Bevölkerung und setzt dabei gezielt auf die Verletzung von bisher angenommenen Übereinkünften in der Gesellschaft.

Was kann Politik und die demokratische Zivilgesellschaft - was können wir aktiv dagegen tun?

Neben dem Vortrag von Prof. Heitmeyer erhalten wir bei der Veranstaltung die Einschätzung von engagierten Menschen zur Situation in Bielefeld sowie zu rechtsextremistischen Neigungen unter Jugendlichen. Auch werden Vertreter*innen darstellen, wie gesellschaftliche Organisationen am Beispiel von Sportvereinen, Feuerwehr oder Polizei der Strategie der AfD aktiv begegnen.

Vortrag und Diskussion mit:

Prof. Dr. Wilhelm Heitmeyer

Gründungsdirektor und Senior Research Professor

Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung

Moderation:

Prof. Dr. Jürgen Feldhoff, Ikram Chemlal und Klaus Rees

Trägerkreis „Grüner Salon“ Bielefeld