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Mittwoch, 20. August 2025 18.00 – 20.00 Uhr In meinem Kalender speichern

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Europas Geschichte. Europas Erinnerung. Der Hitler-Stalin-Pakt von 1939-1941 und der Beginn des Zweiten Weltkriegs

Ein Gespräch mit Prof. Dr. Claudia Weber

Anfang des Jahres waren wir mit dem ZeitZentrum Zivilcourage und dem Netzwerk Erinnerung & Zukunft auf Exkursion im Museum Berlin-Karlshorst und haben die Wanderausstellung "Riss durch Europa. Die Folgen des Hitler-Stalin-Pakts" besichtigt. Nun vertiefen wir das Thema und laden ein zu einem Austausch mit Prof. Dr. Claudia Weber, Historikerin für Europäische Zeitgeschichte an der Viadrina.

Am 23. August 1939 unterzeichneten Joachim von Ribbentrop und Wjatscheslaw Molotow im Moskauer Kreml den berüchtigten deutsch-sowjetischen Nichtangriffsvertrag. Mit ihren Unterschriften besiegelten der deutsche Außenminister und der sowjetische Außenkommissar das von vielen Zeitgenossen für unmöglich gehaltene geopolitische Bündnis zwischen dem Nationalsozialismus und dem Stalinismus. Der so genannte Hitler-Stalin-Pakt, der am Beginn des Zweiten Weltkriegs stand, dessen Verlauf und die Erinnerungen an den Weltkrieg wesentlich beeinflusste, ist bis heute ein umstrittenes Kapitel in der europäischen Geschichte des 20. Jahrhunderts. Claudia Weber gibt uns eingangs einen Einblick in die geopolitische Entstehungsgeschichte, die historische Praxis des fast zweijährigen Bündnisses und die nachfolgenden Erinnerungsdebatten. Denn obschon der 23. August im Jahr 2009 auf Initiative der ostmitteleuropäischen Staaten zum europäischen Gedenktag an die Opfer von totalitären Diktaturen erklärt wurde, zeigt der Umgang mit dem „Pakt“, wie weit Europa gegenwärtig von einer gemeinsamen Erinnerungskultur entfernt ist. Im Anschluss an Ihren Vortrag freuen wir uns mit Claudia Weber ins Gespräch zu kommen.

Claudia Weber ist seit 2014 Professorin für Europäische Zeitgeschichte an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt an der Oder. Sie studierte Ost- und Südosteuropäische Geschichte, Politikwissenschaften und Südslawistik an der Universität Leipzig, der OHIO University, Athens (OH) und der Kliment-Ochridski Universität Sofia, Bulgarien. 2013 promovierte an der Universität Leipzig zum Thema Nationsbildung und Erinnerungskultur auf dem Balkan und befasst sich seither vor allem mit der Gewalt- und Kriegsgeschichte des 20. Jahrhunderts und der neueren Diplomatiegeschichte. Forschungsaufenthalte führten sie an die Stanford University und an die Universität Wien. Von 2007-2014 arbeitete sie am Hamburger Institut für Sozialforschung im Forschungsbereich „Kultur und Geschichte der Gewalt“. Im Jahr 2015 erschien ihr Buch zur Geschichte der Massenerschießungen von Katyń und dem Umgang mit den Kriegsverbrechen Stalins im Verlag Hamburger Edition. Danach veröffentlichte sie 2019 „Der Pakt. Stalin, Hitler und die Geschichte einer mörderischen Allianz, 1939-1941“ im Verlag C.H.Beck, München. Claudia Weber ist Mitglied im Kuratorium des Deutschen Studienpreises der Körber Stiftung und im Stiftungsrat der Stiftung Ettersberg. Europäische Diktaturforschung – Aufarbeitung der SED – Diktatur“. Sie ist Mitherausgeberin der „Zeitschrift für Geschichtswissenschaft“. 

Die Veranstaltung erfolgt in Kooperation mit dem Zeitzentrum Zivilcourage und dem Netzwerk Erinnerung und Zukunft. 

Adresse
ZeitZentrum Zivilcourage
Theodor-Lessing-Platz 1A
30159 Hannover
Veranstalter*in
Stiftung Leben & Umwelt / Heinrich-Böll-Stiftung Niedersachsen
Teilnahmegebühren
kostenfrei
Zugang
Der Veranstaltungsraum ist barrierefrei zugänglich