
Lesung und Gespräch
- Freitag, 10. Oktober 2025 19.00 – 21.00 Uhr In meinem Kalender speichern
Lesung und Gespräch
Anne Rabe: Das M-Wort. Gegen die Verachtung der Moral
MORAL - aus der Reihe schwellenWerte: Politische Kultur in Brandenburg
In einer Zeit, in der Moral im gesellschaftspolitischen Diskurs bereits zum Unwort verkommen scheint, stellt Anne Rabe die entscheidende Frage: Können wir uns eine Welt ohne „M-Wort“ leisten? Anhand des Umgangs mit Armut, Migrations- und Klimapolitik und steigender Radikalisierung, beleuchtet sie die gefährlichen Folgen der Verächtlichmachung von Moral in Deutschland. Im Januar 2025 erlebt Deutschland einen Tabubruch. Zum ersten Mal seit Gründung der Bundesrepublik sind es Rechtsextreme, die in einer Abstimmung im Bundestag für die entscheidende Mehrheit sorgen. Das ist nur der vorläufige Höhepunkt einer schon langen zu beobachtenden Verschiebung im politischen Diskurs: Die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts haben die Demokratien weltweit unter Druck gesetzt. Autokratien und Imperialismus sind wieder auf dem Vormarsch. Moralische Beweggründe sind nicht mehr Teil der Tagesordnung. Welch verführerischer Sog darin liegt, kann man überall dort beobachten, wo auch Demokraten ihm nachgeben.
Erhellend erläutert Anne Rabe, wie wir die Moral aus dem politischen und gesellschaftlichen Diskurs verdrängt haben, warum dies so gefährlich ist und wie moralisches Denken und Handeln Teil der Lösung sein kann. Eine brillante Analyse, die in einer pessimistisch stimmenden Weltlage Anlass zur Hoffnung gibt.
Quelle: KLETT-COTTA SACHBUCH
Zu Beginn unserer Veranstaltung wird Anne Rabe aus ihrem neuen Buch „Das M-Wort. Gegen die Verachtung der Moral“ lesen. Im Anschluss gehen wir in den Austausch mit unseren Gästen:
Inga Pylypchuk, Filmemacherin, Ukraine
Beate Wolf, Polizeiseelsorgerin, Brandenburg
Moderation: Daniel Schulz, taz
Die Veranstaltung ist Teil unserer Reihe „schwellenWERTE: Politische Kultur in Brandenburg“. In dieser wollen wir uns über Deutung und Relevanz von Werten in der heutigen Zeit austauschen, und Impulse für wertebasiertes Verhalten in die Gesellschaft ausstrahlen. Die Gedanken, Arbeiten und Lebenswege unserer Gäste sollen hierzu inspirieren.
Anne Rabe, geboren 1986, ist Dramatikerin, Drehbuchautorin und Essayistin. Ihre Theaterstücke wurden mehrfach ausgezeichnet. Als Drehbuchautorin war sie Teil der Kultserie »Warten auf ’n Bus«. Seit mehreren Jahren tritt sie zudem als Essayistin und Vortragende zur Vergangenheitsbewältigung in Ostdeutschland in Erscheinung. Anne Rabe lebt in Berlin. Ihr Debüt »Die Möglichkeit von Glück« erschien 2023 und stand auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis.
Inga Pylypchuk, geboren 1986 in Kyjiw, lebt und arbeitet als Dokumentarfilmemacherin und Journalistin in Berlin. Zwischen 2013 und 2019 schrieb sie aus Berlin und Kyjiw u.a. für „Die Welt“, „Welt am Sonntag“, „Focus“ und „ostpol“. Ihre aktuellen Filme sind „Wie fern ist nah“ und „Teen Angst“.
Beate Wolf arbeitet seit 2019 als Polizeipfarrerin des Landes Brandenburg und Dozentin für den berufsethischen Unterricht an der Hochschule Polizei Brandenburg. Sie war schon mit 15 in der kirchlichen Opposition der DDR und durfte kein Abitur machen. 1982 wurde sie erstmals nach einer Demonstration verhaftet.
Daniel Schulz, geboren in Potsdam, ist „taz“-Redakteur im Ressort Reportage und Recherche. Er ist Autor von „Wir waren wie Brüder“ und „Ich höre keine Sirenen mehr. Krieg und Alltag in der Ukraine“. Er gewann den Reporterpreis 2018, den Theodor-Wolff-Preis 2019 und eine Auszeichnung zum Team des Jahres 2019 zusammen mit Kolleg*innen für die Recherchen zum Hannibal-Komplex.
Veranstaltungsort:
Gewölbehalle
Brandenburg Museums für Zukunft, Gegenwart und Geschichte
Am Neuen Markt 9
14467 Potsdam
Der Veranstaltungsort ist barrierefrei.
Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung über den Button rechts oben wird gebeten.
Es handelt sich um eine gemeinsame Veranstaltung mit dem Brandenburg Museum für Zukunft, Gegenwart und Geschichte.
Rückfragen an veranstaltungen@boell-brandenburg.de oder +49 (0)331 870 00 801
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- Landesstiftung Brandenburg
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- Teilnahmegebühren
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