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Lesung und Gespräch

Montag, 10. November 2025 18.00 – 19.30 Uhr In meinem Kalender speichern

Lesung und Gespräch

Flucht. Hilfe. Neustart?

10 Jahre nach dem „Sommer der Migration“

Zehn Jahre ist es her, dass Angela Merkel sagte «Wir schaffen das» und der «Sommer der Migration» Deutschland und Europa in einen Moment des Aufbruchs versetzte. Wir erlebten einen beispiellosen Moment gesellschaftlicher Solidarität: Tausende Menschen engagierten sich ehrenamtlich, Bahnhöfe wurden zu Orten der Willkommenskultur und es entstand eine breite Bewegung, die zeigte, dass eine andere Migrationspolitik möglich ist. Doch statt diese solidarische Energie für echten gesellschaftlichen Wandel zu nutzen, reagierte die Politik mit Abschottung und Ausgrenzung.  
 
Wir lesen aus dem Buch „Die Schatten der Vergangenheit besiegen. Flucht. Hilfe. Neustart“ und diskutieren über damals und heute: Wo sind die Errungenschaften von 2015 geblieben? Was ist den Menschen passiert, die damals nach Deutschland kamen und geblieben sind? 
Wir ziehen kritisch Bilanz, fragen nach den Möglichkeiten einer wirklich solidarischen Zukunft und lassen uns von starken Geschichten inspirieren.

 

Zum Buch:

In unterschiedlichen Kontexten begegnen uns Menschen, die aus ihrer Heimat fliehen mussten. Wir hören, wie sie mit ihren Landsleuten in ihrer Muttersprache sprechen. Zufällig haben wir flüchtigen Kontakt mit ihnen – als Bedienung, als Busfahrer, als Krankenschwester, Garderobiere und seltener als Ärztin oder Computerfachmann. Und so gut wie nie ahnen wir, welch bitteren und gewaltsamen Erfahrungen sie in ihrem Heimatland und auf ihrer Flucht erlebt haben.

Wieso konnte Fatima aus Sierra Leone ihre Ohnmachtsgefühle überwinden? Sie wurde beschnitten (mit 13 Jahren), zwangsverheiratet (mit 14 Jahren) und durch Kriegsrebellen (mit 16 Jahren) verschleppt. Heute arbeitet sie als Pflegehelferin in einem Altenheim. 

Wieso konnte Morteza aus Afghanistan, der schon mit 17 Jahren für den Lebensunterhalt seiner Familie sorgte, nach fürchterlichen Erlebnissen die andauernde Panikattacken auslösten, in einem Münchner Theater in der Schneiderwerkstatt eine Arbeit finden?

Sechs Geflüchtete haben Cornelia von Schelling und Waltraud Volger einen Blick hinter ihre nur scheinbar normale Welt gestattet. In zahlreichen Treffen haben sie ihnen ihre schmerzhafte Geschichte anvertraut – warum es keine Alternative zur Flucht aus ihrem Land gab und zu welch tiefen psychischen Verstörungen das geführt hat.

Die Schatten der Vergangenheit erschweren Geflüchteten ein einigermaßen sicheres, normales Leben. Seit nunmehr über 30 Jahren hilft Refugio München Geflüchteten, die physische und psychische Gewalt erlebt haben, einen Weg dahin zu finden. Das erfordert eine besondere professionelle psychotherapeutische Arbeit, in der grundsätzlich immer die kulturellen Prägungen der Geflüchteten einbezogen werden. Sieben Texte von Cornelia von Schelling und Herrad Meese erklären diese Vorgehensweise von Refugio München in Theorie und Praxis.


Mit:

Gülseren Demirel, MdL, 
Vorsitzende des Ausschusses für Eingaben und Beschwerden im Bayerischen Landtag und Sprecherin für Integration der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Herrad Meese, Cornelia von Schelling und Waltraud Volger
Förderverein von Refugio München und Autor*innen des Buches „Die Schatten der Vergangenheit besiegen"

Moderation: Carmen Romano, Petra-Kelly-Stiftung

 

Eine Zusammenarbeit zwischen Petra-Kelly-Stiftung, Förderverein Refugio München e.V. und dem Initiativkreis Migration Rosenheim

Adresse
Rosenheim
tba
Veranstalter*in
Petra-Kelly-Stiftung
Sprache
Deutsch